„Leinen los, Kopfsprung ins Leben“, „I Vow to Thee“, „Guten Tag, liebes Glück“, „Geh aus mein Herz und suche Freud“, verschiedenste Ausdrucksformen, schwungvolle Melodien und mitreißende Texte begleiteten den Fusionsgottesdienst der Propstei Salzgitter im Gemeindegesang und durch Orgelspiel von Propsteikantorin Pia-Cécile Kühne, dem Posaunenchor Salzgitter-Bad unter Leitung von Pia-Cécile Kühne , und der Band Heaven´s Gate. Pfarrerin Marlen Below begrüßte nach dem Fanfarenartigen „Einzug“ des Komponisten Traugott Fünfgeld die Besucher in der vollen Heiligen-Dreifaltigkeits-Kirche der Trinitatisgemeinde Salzgitter-Bad.
„Sie liebt mich, sie liebt mich nicht …“, so begann Propst Ralf Ohainski seine Predigt und entfernte ein Blütenblatt nach dem anderen von einer Blume. Bei seiner Frau war er sich sicher, fragender wurde der Ton in Bezug auf die Beziehungen zwischen den Institutionen Landeskirche, Propsteien, Gemeinden, Kirchenvorständen, Synoden. „Sie lieben sich, sie lieben sich nicht…“. Die fusionierten Propsteien – lieben die sich? Das sei nicht mit einem eindeutigen Ja zu beantworten, sondern man müsse hier eher zunächst an eine Vernunftehe denken, bei der es erst einmal um sehr viel formales und rechtliches ginge. Aber die Beziehung funktioniere bereits besser als gedacht, wie sich im Miteinander des Festgottesdienstes schon darin zeige, dass aus allen Städten und Dörfern der Propstei Menschen zusammengekommen seien und mit mitgebrachten Blumen gemeinsam vor dem Altar Schlange standen um sie in die Vasen zu stellen. „Die Liebe Gottes ist das, was uns verbindet!“ Diese Liebe, die Gott einfach so schenke, mache es lohnend, sich dafür zu bemühen, zu verausgaben und im Vertrauen darauf zusammenzuarbeiten.
Die beiden Pröpste der fusionierten Propstei Ralf Ohainski und Uwe Teichmann standen im Anschluss an die Predigt mit einem großen goldenen Ring vor dem Altar. Der goldene Ring, der die Lutherrose umschließe, die in stilisierter Form auch das Logo der Propstei Salzgitter ist, symbolisiere die Ewigkeit. Alle Gottesdienstbesucher wurden nun für die Segenshandlung aufgefordert, sich miteinander durch ihre Hände zu verbinden. Anschließend regneten bunte Blütenblätter von der Empore auf die Gottesdienstgemeinde herab.
Mit einem Blumenstrauß und dankenden Worten wurde Jutta Sonnenberg als bei den Fusionsverhandlungen maßgeblich mitwirkende Juristin geehrt.
Der Oberlandeskirchenrat und stellvertretende Bischof Thomas Hofer und der erste Bürgermeister der Stadt Salzgitter Stefan Klein sprachen anschließend Grußworte für die Landeskirche und die Stadt Salzgitter. Seinen kurzen Abriss der Geschichte der Fusion schloss Hofer mit den Worten „Gott stellt Ihre Füße auf weiten Raum!“ Stefan Klein verglich die Fusion mit einem Baum, der nun endlich mehr Licht als Schatten bekäme und weiterwachsen könne durch den Glauben und durch viele Aktivitäten über die Gemeindegrenzen hinweg. Er stellte einen Vergleich mit dem Zusammenwachsen der Stadt Salzgitter an und beglückwünschte die Propstei zu ihrer Entscheidung mit einem „Glückauf!“
Im Anschluss wurde zu Sektempfang und Bratwurst, organisiert vom Förderverein Lichtblick der Trinitatisgemeinde, eingeladen und die meisten Gottesdienstbesucher verweilten vor der Kirche zu Begegnung und Austausch.