Die Herbstsynode der Propstei Lebenstedt konnte sich, obwohl nach dem Wahlmarathon der letzten Monate noch die Wahl der Landessynodalen anstand, den Luxus einer inhaltlichen Arbeit gönnen. Nach der Eröffnungsandacht von Pfarrerin Rebekka Schönfelder über die Tageslosung Psalm 86,9, eröffnete der Vorsitzende der Synode, Dr. Uwe Klotz die Sitzung und gab Propst Ralf Ohainski, Salzgitter Bad, die Gelegenheit ein Grußwort zu sprechen.
Der Vorsitzende Dr. Klotz leitete dann mit Worten aus dem 3.Mosebuch (Wenn ein Fremdling bei euch wohnt in eurem Lande, den sollt ihr nicht bedrücken. Er soll bei euch wohnen wie ein Einheimischer unter euch, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid auch Fremdlinge gewesen in Ägyptenland) das Synodenthema „Flüchtlinge in Salzgitter“ ein, zu dem es drei Impulsreferate gab.
Petra Behrens-Schröter, Beauftragte für Diakonie Salzgitter, erläuterte die Arbeit in der Diakonie in Kooperation mit der Stadt seit 2014. Dabei stellte sie besonders heraus, wie wichtig es sei, Begegnungsräume zu schaffen, in denen Brücken zwischen Einheimischen und Migranten geschlagen werden. Durch Angebote, wie zum Beispiel Schachspielen könnten Gespräche entstehen, in denen die jeweils andere Kultur verständlich gemacht werde.
Kriminaldirektor a.D Ulf Küch, der zum Ende seiner Dienstzeit eine Soko Asyl in Braunschweig initiierte, setzte ein bewusstes Statement gegen die Instrumentalisierung der Flüchtlingskrise durch die Politik ab. Arm werde gegen ärmer ausgespielt. Bei den Flüchtlingen, die seit 2014 nach Deutschland eingereist sind, sei der Anteil von Kriminellen prozentual nicht höher als der Anteil von Kriminellen in der deutschen Bevölkerung. Viel eher müsse gegen Ghettobildung und schlechte Integration gehandelt werden und hierfür sei der Schlüssel die Sprache.
Jomaa Mohamad, tätig in der Migrationsberatung in Salzgitter, erläuterte die Aufgaben der Migrationsberatung, die sich von der Hilfe beim Kontakt zu Botschaften, Behörden, Auswärtigem Amt über das Erstellen der Visumsanträge und der Integration in den Arbeitsmarkt sowie der „allgemeinen“ Sozialberatung erstreckten.
Nach einer kurzen Frage-und Ausspracherunde fasste Propst Teichmann das Thema zusammen. Es sei wichtig, Besonnenheit zu wahren, Ängste auszusprechen, das Thema in den Kirchengemeinden zu thematisieren und mit zugestalten, wie es zum Beispiel die Sprachförderung für Migrantenkinder in den kirchlichen Kitas tue.
Im Anschluss fand in zwei Wahlgängen die geheime Wahl der Landessynodalen statt. Insgesamt sechs Kandidaten, zwei ordinierte Pfarrer (Pfarrer Claus-Dieter Sonnenberg und Propst Uwe Teichmann) und vier nichtordinierte Synodale (Thomas, Kempe, Dr. Uwe Klotz, Heimfried Kriegel und Dr. Karin Ritter) stellten sich der Wahl. Einzug in die Landeskirchliche Synode halten Propst Uwe Teichmann, Thomas Kempe und Dr. Uwe Klotz.