Klein fing es in den 90er Jahren in Salzgitter-Lebenstedt an. Als Arnold Zantow, seit Beginn seiner Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellen im kirchlichen Dienst 1993 von seiner Anstellung im Landeskirchenamt in die Leitung der Buchungs- und Kassenstelle Salzgitter-Lebenstedt wechselte, umfasste diese den Zusammenschluss von 27 Kirchengemeinden und hatte sieben Mitarbeiter.
Die 28-jährige Dienstzeit Zantows in Lebenstedt ist gekennzeichnet von unermüdlichem Aufbau und Vertrauensbildung in den Gemeinden und Kirchenvorständen für den Anschluss an die Verwaltungsstelle. Diese hat das Ziel, die Kirchengemeinden und Propsteien, sowie deren Einrichtungen (z.B. Kindertagesstätten) von den Verwaltungsarbeiten zu entlasten und die Interessen gegenüber Dritten (z.B. Kommunen) geschlossen und einheitlich zu vertreten. Heute nennt sich die Verwaltungsstelle, deren Leitung Zantow noch bis zum 1.4.2021 innehat, „Kirchliche Verwaltungsstelle des Propsteiverbandes Salzgitter-Wolfenbüttel-Bad Harzburg“, denn 2003 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Kirchenverbandsamt Wolfenbüttel und 2007 der Anschluss der der Kassenstelle der Propstei Bad Harzburg. Sitz der kirchlichen Verwaltungsstelle ist Salzgitter-Lebenstedt mit jeweils einer Außenstelle in Wolfenbüttel und Blankenburg. Mittlerweile betreut sie 160 Kirchengemeinden und Propsteien (mit 49 Kitas, zwei evangelischen Familienbildungsstätten und zwei Jugendzentren) und die Arbeit wird von derzeit 49 Mitarbeitern wahrgenommen. Der Vorstand des Propsteiverbandes rekrutiert sich aus den drei beteiligten Propsteien mit jeweils drei Vertretern (einem Pfarrer und zwei Nichtordinierten). Die Erweiterung und Zusammenschlüsse machten es nötig, aus den Räumen des Gemeindehauses der St. Andreas Gemeinde in ein angekauftes Gebäude in der Schumannstraße zu ziehen. Das ehemalige Küsterhaus und das Pfarrhaus der Paulus-Gemeinde wurden nach und nach dazu gemietet, zum Schluss kam ein vor wenigen Jahren fertiggestellter Erweiterungsanbau dazu.
Zantow blickt auf seine Aufbauarbeit mit dankbaren Augen zurück. Mittlerweile sind alle Gemeinden der Propsteien angeschlossen und „dies geschah immer auf freiwilliger Basis“, wie Zantow betont. Dafür verbrachte er unzählige Abende in Kirchenvorstandssitzungen. „Es ging darum, Vertrauen zu bilden. Keiner hat seinen Arbeitsplatz in den Kirchengemeinden verloren.“ Die Stimmung in den Kirchenvorständen war immer gut. „Meistens wurden wir mit offenen Armen empfangen und uns wurde Dankbarkeit für die verlässlichen Haushalte und guten Zinserträge entgegengebracht“.
Auch unter den Mitarbeitern in der Verwaltungsstelle, herrschte durchweg ein gutes, persönliches Klima. Mit ihren Einstellungen habe man immer gut gelegen und so ein engagiertes und selbstverantwortliches Personal an der Seite gehabt. Insgesamt blicke er mit großer Dankbarkeit auf seine Arbeit zurück. „Ich bin immer gerne und mit guten Gefühlen zur Arbeit gegangen.“
Das letzte Jahr unter Coronabedingungen erleichtere den Abschied wenig. Man habe die Mitarbeiter wegen der Arbeitsplatzverhältnisse in einen Wechselmodus einteilen müssen und so habe er nur noch die Hälfte von ihnen gesehen. „Das empfinde ich als sehr belastend“, sagt Zantow. Auch die Verabschiedung wird nicht, wie sonst üblich, ausfallen, sondern in sehr kleinem Rahmen stattfinden. Der Nachfolger, Alexander Huszar, sei bereits seit 1.2. für die Staffelübergabe im Haus und übernehme dann am 1.4. die Leitung.
Arnold Zantow, der sich auf die baldige Geburt seines zweiten Enkelkindes freut, sieht sich genug neuen Aufgaben gegenüber. „Viel ist über die bewegten Jahre in Haus und Garten liegengeblieben. „Das Haus muss vom Keller bis zum Dachboden renoviert werden. Und da ist ja schon eine Enkeltochter, die wir mit betreuen und die sehr an mir hängt.“